Kloster Gethsemani

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Herbst in Gethsemani

Herbst, das sind die letzten Blüten und viel Arbeit im Garten - und unser Kater passt auf, dass die Arbeit richtig gemacht wird...

Herbst am Donnersberg - das sind auch die Maronen, die essbaren Kastanien, geborgen in ihrer stacheligen Hülle.

Herbst bei uns im Kloster Gethsemani, das ist das Fest des heiligen Martin mit gebackenen "Gänsen", im Licht der selbst gebastelten Laternen.

Herbst - das sind vor allem die bunten Blätter, die unglaubliche Farbenpracht der Bäume und Sträucher im herbstlichen Pfälzer Wald.

Doch bei aller Freude an der bunten Fülle wissen wir, dass sie bald ein Ende hat. Die Farben werden immer blasser, und irgendwann ist auch das letzte Blatt gefallen. Schnee deckt alles zu.

Ist also alle Farbe, alle Freude verloren?


Rainer Maria Rilke gibt in seinem Gedicht "Herbst" behutsam eine Antwort:

"Die Blätter fallen, fallen wie von weit,
Als welkten in den Himmeln ferne Gärten;
Sie fallen mit verneinender Gebärde.
Und in den Nächten fällt die schwere Erde
Aus allen Sternen in die Einsamkeit.

Wir alle fallen. Diese Hand da fällt.
Und sieh dir andre an: es ist in allen.
Und doch ist Einer, welches dieses Fallen
Unendlich sanft in seinen Händen hält."

(in: Deutsche Lyrik, ausgewählt und herausgegeben von Walter Urbanek, Seite 157)