Kloster Gethsemani

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Drei Säulen für das gottgeweihte Leben (30.06.2018)

Vor kurzem hat Papst Franziskus wieder über die drei Säulen des gottgeweihten Lebens gesprochen. Er hält diese drei Punkte für so wichtig, weil sie helfen, zu unterscheiden und Entscheidungen zu treffen, in einer Zeit, in der es für die Orden schwer ist, aber auch für den Glauben an Gott ganz allgemein. Und so sind die drei Dinge, die Papst Franziskus den Ordensleuten empfiehlt, wichtig für alle Glaubenden.

Wörtlich sagte er: "Ich habe mich gefragt: Was sind die Dinge, von denen der Heilige Geist will, dass sie im geweihten Leben stark bleiben? ... Und ich habe mir gesagt: Das sind die Säulen, die bleiben, die im geweihten Leben von Dauer sind. Gebet, Armut und Geduld."

"Gebet bedeutet ein Zurückkehren zum Herrn, der mich eingeladen hat, ihm nahe zu sein ... Und das Gebet ist es, das bewirkt, dass ich für den Herrn arbeite, nicht für mein eigenes Interesse oder für die Institution, in der ich arbeite ... Es geht immer darum, zur Begegnung mit dem Herrn zurück- zukehren. Im geweihten Leben ist das Gebet die Luft, die uns atmen lässt. 'Aber ich bin vollauf beschäftigt, ich habe so viel zu tun' -Das ist wichtiger: Geh zum Gebet! Nicht nur am Morgen ... Jeder muss herausfinden, wie, wo und wann er es hält.Aber es immer tun: beten."

"Die Armut ist die Mutter, sie ist die Stützmauer des geweihten Lebens. Die Armut ist Mutter. Ohne Armut gibt es keine Fruchtbarkeit im geweihten Leben. Und sie ist 'Mauer', sie verteidigt dich gegen den Geist der Weltlichkeit. Wir wissen, dass der Teufel durch die Taschen kommt. Ohne Armut werden wir niemals gut unterscheiden können, was in der Welt geschieht. Ohne den Geist der Armut. 'Aber ich nicht, Pater, ich habe nicht so viel Reichtum' - Ja, aber irgendetwas hast du, an irgendetwas hängst du! Der Herr bittet dich genau darum: Das wird 'Isaak' sein, den du opfern musst. Blöße der Seele, arm. Und mit diesem Geist der Armut verteidigt uns der Herr - er verteidigt uns! - gegen viele Probleme und andere Dinge, die das geweihte Leben zerstören wollen. Eine Hausaufgabe wäre: Wie steht es um meine Armut? Schaut in den Schubladen nach, in den Schubladen eurer Seele."

'Und drittens die Geduld. Die Geduld ist wichtig. Normalerweise sprechen wir nicht über sie, aber sie ist sehr wichtig. Wenn wir auf Jesus blicken, dann ist es die Geduld, die er hatte, um bis an das Ende seines Lebens zu gehen. Als Jesus nach dem Letzten Abendmahl in den Ölgarten geht, ist das der Moment, von dem wir sagen können, dass er in besonderer Weise 'in die Geduld eintritt'. 'In die Geduld eintreten': Das ist eine Haltung, die bei den kleinen Dingen des Gemeinschaftslebens beginnt, den kleinen Duldsamkeiten und Rücksichten, den kleinen Gesten des Lächelns, wenn ich Lust hätte, ein paar Schimpfworte zu sagen ... bis hin zur Hingabe des Lebens. Ohne Geduld, das heißt ohne die Fähigkeit zu leiden, kann ein geweihtes Leben sich nicht halten. Ohne Geduld kann man nicht großherzig sein, kann man dem Herrn nicht folgen. Wir werden müde, Wir folgen ihm bis zu einem gewissen Punkt, und bei der ersten oder der zweiten Prüfung: Tschüss!

Wenn du betest, wenn du arm bist, wenn du geduldig bist, dann sei sicher, dass du fruchtbar sein wirst. Wie? Der Herr wird es dir 'im Jenseits' zeigen...

(Audienz vom 5. Mai 2018, zitiert nach dem 'Osservatore Romano' vom 25. Mai 2018, S. 10 f.)